Tage wie diese sind ein Traum für Einspurer

Das gute Wetter hat perfekte Vorarbeit geleistet für die 20 ehrenamtlichen Spurläufer
Tage wie diese ist für Johannes Heinl und seine Einspurer ein Traum. Statt Schnee oder Dauerregen wie die letzten Tage herrscht schönes Wetter in Oberstdorf und auch im Nordic Zentrum im Ried spitzt die Sonne über die Berge. „Eine schnelle, harte Piste, die uns für unsere Aufgabe keinerlei Probleme bereitet “, stellt der 31-Jährige fest.
20 Langläufer, die im Jugendbereich des Allgäuer Skiverbands aktiv sind und ein paar Ehemalige, die sportlich immer noch topfit sind, hat der Chef der Spurläufer ausgesucht, um für die besten Langläufer der Welt die Strecke einzufahren.
Auf drei Eventualitäten müssen die Einspurer sich einstellen. Im besten Fall läuft es so wie heute, dass das Wetter perfekte Vorarbeit geleistet hat. „Da ist die Spur schon fertig und wir haben kaum noch Stress“, erzählt Heinl. Die Strecke ist für die Athleten bis kurz vor dem Start fürs Warm-up frei. Erst fünf Minuten vorm Rennbeginn müssen die Einspurer schauen, dass sich niemand mehr auf den Tracks befindet. Nach dem Rennen gilt es, noch einmal die Strecke abzulaufen. „So wie der Besenwagen bei der Tour de France“, stellt Heinl zum Vergleich.
Worst Case – das sei dichter, schwerer Schnee in der Spur. Da müssen die Einspurer als Schneepflug harte Arbeit leisten. Bei schlechtem Wetter wartet auf die Einspurer eine ganz andere Nummer. „Da sind wir je nach Wettkampfform durchgängig auf der Strecke“, berichtet Heinl. Bei Distanzrennen gelte es durchaus, auch mal zwischen den einzelnen Läufern die Spur „in Form“ zu halten. Da müssen die Einspurer hellwach sein und den Blick oft nach hinten richten, um keinen der Rennläufer zu behindern.
Seine Auswahl trifft der Oberallgäuer, der selbst lange Jahre aktiver Leistungssportler war, sehr sensibel. Auf der einen Seite möchte er den Nachwuchsathleten die Chance geben, einmal die Weltstars wie Johannes Klaebo und Jessie Diggins ganz nah zu erleben. „ ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es eine Mordsmotivation ist, bei so einem Event hautnah dabei zu sein“, weiß Heinl, der seit der Nordischen Ski-WM als Einspurer dabei ist und den der Sport seither nicht mehr losgelassen hat.
Auf der anderen Seite verlässt er sich auch gern auf erfahrene ehemalige Top-Athleten, die immer noch fit genug sind, um die 40 Meter Höhendifferenz am Burgstall hochlaufen können. „Und sie alle dürfen natürlich die Spur nicht kaputtmachen“, betont der Chef.16 Jahre müssen die Einspurer aus versicherungstechnischen Gründen sein: Sein ältester Helfer ist dagegen schon Ende 30.